Mathilde’s Nest ist leer: Die Saatkrähen-Brut-Saison im Schlosspark Jever 2022 ist beendet

Das Brutgeschäft der Saatkrähe “Mathilde” ist für dieses Jahr beendet. Die Jungvögel sind Mitte Mai ausgeflogen. Andere Paare im Schlosspark sind mit ihrer Brut etwas später dran, so wird es noch ein paar Tage dauern, bis hier sommerliche Ruhe einkehrt.

Mit dem Nestbau begonnen hatten Mathilde und ihr Partner Anfang März; am 20.3. lag das erste Ei im Nest. Von den insgesamt sechs Eiern ging eines verloren, aus den übrigen fünf schlüpften am 7.4. und in den Folgetagen die Küken. Zwei von ihnen haben die schwierige Anfangsphase nicht überlebt, die drei übrigen entwickelten sich dagegen gut. Über die im Rahmen des Projekts “Live dabei” übertragenen Web-Cam-Aufnahmen haben viele Menschen diese Entwicklung verfolgen können. In den ersten zehn Tagen nach dem Schlüpfen wurden die Jungen rundum von der Mutter betreut, für die Nahrungsversorgung der Familie war in dieser Zeit allein das Männchen zuständig. Als die Jungen dann größer wurden, konnte auch das Weibchen für längere Phasen wegbleiben und sich an der Nahrungssuche beteiligen. Je selbstständiger die Jungen wurden, umso aktiver gestaltete sich ihr Tagesablauf. Bald turnten sie auf dem Nestrand herum, trainierten ihre Flugfähigkeit und suchten benachbarte Zweige auf. Doch auch nachdem sie jetzt vollständig flügge sind, werden sie nach wie vor von ihren Eltern betreut. Noch über einige Wochen bleibt die Familie zusammen – bei den sozial lebenden Saatkrähen in der Regel im größeren Verbund mit anderen Artgenossen – und die Jungvögel lernen dabei die notwendigen Überlebenstechniken. Man kann sie unter den Altvögeln immer noch gut erkennen, weil sie die charakteristische weiße Färbung am Schnabelgrund noch nicht zeigen, sondern hier noch Federn tragen.

Da die Aufnahmen jetzt nur noch das leere Nest zeigen, wird die Kamera in den nächsten Tagen abgeschaltet. Wie in den drei Vorjahren ist die Arbeitsgruppe “Live dabei”, zu der das Schlossmuseum Jever, das mobile Umweltbildungsprojekt MOBILUM des NABU Niedersachsen, die Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur-und Umweltschutz Jever, WAU, der NABU “Jever und umzu” sowie der Landkreis Friesland gehören, mit dem Verlauf des Projektes sehr zufrieden. Viele Menschen haben sich die Bilder angeschaut (die Seiten wurden 30.000mal angeklickt) und die Organisatoren haben so manche positive Rückmeldung aus ganz Deutschland bekommen.

Das ist ein Ansporn weiterzumachen. Auch im nächsten Jahr wird es Bilder von den jeverschen Saatkrähen geben! “Mathilde” hat alles Zeug dazu, ein nationaler Medienstar zu werden!

Wir haben eine kleine Serie erstellt, die den Ablauf der diesjährigen Brut dokumentiert (alle Foto-Schnappschüsse von Petra Walentowitz).

Die Brut-Saison im Schlosspark Jever 2021 ist beendet

Die Projektpartner von “Live dabei” laden seit mehreren Jahren dazu ein, das Brutgeschehen im Nest der Saatkrähe “Mathilde” sowie der Rauchschwalbe “Renja” per Livestream zu verfolgen.

In diesem Jahr zogen die Vogeleltern erfolgreich drei Saatkrähenküken groß, die Mitte Mai flügge waren, sowie vier Rauchschwalbenküken, die Ende Juli ihr Nest verließen.

Ein ebenfalls vorbereiteter Schleiereulen-Nistkasten blieb in diesem Jahr noch unbesetzt.

Für das kommende Jahr ist eine Fortsetzung des Projektes geplant.

Bildschirmfoto des Krähennestes 2021.
Bildschirmfoto des Rauchschwalbennestes 2021.

Brutsaison 2021 im Saatkrähen-Nest beendet

Drei Jungtiere werden flügge, Live-Stream wurde 35.700 mal angeklickt

Im dritten Jahr in Folge übertrug die über einem Nest der Saatkrähenkolonie des Jeverschen Schlossparks installierte Kamera Live-Aufnahmen des Brutgeschäftes der “Mathilde” genannten Saatkrähe. Wie bereits in den Vorjahren wurde dieses Angebot intensiv angenommen, der Live-Stream wurde in diesem Frühjahr über die Homepages der beteiligten Partner insgesamt rund 35.000mal angeklickt.

Zunächst begann diese Saison nicht optimal, berichtet Petra Walentowitz, Initiatorin des Projektes: “Anfang März verrutschen Kamera und Nest während eines heftigen Sturmes. Es konnte jedoch glücklicherweise alles wieder zurechtgerückt werden. Dadurch befand sich die Kamera in diesem Jahr in unmittelbarer Nähe des Nestes, so dass sich das Brutgeschehen aus besonders kurzer Distanz beobachten ließ.”

Auf diese Weise konnte beobachtet werden, wie nach der Fertigstellung des Nestes ab dem 19. März zunächst ein erstes Gelege aus drei Eiern entstand, das jedoch verloren ging. Anfang April legte “Mathilde” daraufhin fünf Eier nach, aus denen nach geduldiger Brut zwischen dem 19. und 21. April drei Küken schlüpften. Dank der intensiven Pflege und Fütterung durch die Elternvögel entwickelten sie sich prächtig. Im Alter von knapp fünf Wochen, waren sie schließlich flügge und verließen in der letzten Woche (25. Mai) das Nest, nachdem sie zuvor probehalber Ausflüge in die Zweige der Nestumgebung unternommen hatten.

“Dadurch, dass uns die Daten und Aufnahmen auch der letzten Jahre zur Verfügung stehen, haben wir nun sehr interessante Vergleichsmöglichkeiten”, berichtet Werner Menke, Naturschutzbeauftragter des Landkreises Friesland und WAU-Vorsitzender. “In diesem Jahr beispielsweise flogen die Jungvögel 8 bzw. 14 Tage später aus als in den beiden Vorjahren. Mittlerweile verfügen wir über umfangreiches Datenmaterial über das Verhalten der Vögel und die verschiedenen Brutsaisons, das immer wieder neue und erstaunliche Erkenntnisse liefert. Dieses könnte zum Beispiel im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit ausgewertet werden”.

Um auch weitere Tierarten des Schlossparkes kennenzulernen, installierte die Arbeitsgruppe “Live dabei”, dem neben dem Schlossmuseum Jever, die Mobile Umweltbildung-MOBILUM, die Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz WAU, der NABU Jever und umzu sowie der Landkreis Friesland angehören, zwei weitere Kameras über einem Rauchschwalbennest sowie in einem Schleiereulen-Nistkasten im Eulenturm des Schlosses. “Bis diese Kameras geschaltet werden, müssen wir uns jedoch wohl noch etwas gedulden”, so Antje Sander, Schlossmuseum Jever. “Das Rauchschwalbennest wurde bisher leider noch nicht bezogen, und in den Schleiereulen-Nistkasten zog zunächst eine Dohlenfamilie ein”.