Saatkrähe Mathilde: Bisher vier Junge geschlüpft

Am 7. April ist das erste Küken der Saatkrähe “Mathilde” geschlüpft; rund 19 Tage nach der Ablage des ersten Eies. In den Folgetagen schlüpften die nächsten; am Sonntagmittag (10.4.) waren vier noch weitgehend nackte Jungen im Nest sowie ein letztes Ei, aus dem noch kein Schlupf erfolgt war.

Wenn man jetzt die Bilder der “Live-dabei” – Kamera betrachtet, wird man allerdings nur für kurze Momente einen Blick auf die Jungen werfen könnten, denn das Weibchen nimmt die schutzlosen Jungen fast ununterbrochen unter ihre Flügel, sie “hudert” sie, wie der gängige Begriff dafür lautet. Das ist bei den derzeitigen Temperaturen auch notwendig, da die Jungen noch keinen Schutz gegen Wärmeverlust haben.

Während der bisherigen Brut wurde das Weibchen durch das Männchen mit Futter versorgt. Das wird auch noch etwa zehn Tage lang so bleiben, dann muss allein das Männchen nicht nur das Futter für “Mathilde” heranschaffen, sondern auch für die Schnäbel der Jungen. Erst danach, wenn diese etwas weiter entwickelt sind, wird sich auch das Weibchen an der Futtersuche beteiligen.

Das Brutgeschehen kann auf folgenden Seiten der Projektpartner “Live dabei” verfolgt werden:

www.wau-jever.de
www.schlossmuseum.de
www.niedersachsen.nabu.de

Saatkrähe Mathilde: Bisher vier Junge geschlüpft

Legende zum Foto:
Der Schnappschuss (Foto: Werner Melles) vom Sonntagvormittag (10.4.) zeigt die fünf bereits geschlüpften Jungen sowie das übrige Ei. Das orange Kabel im Vordergrund stellt die Verbindung der Kamera dar.
(Text: Werner Menke)

Trotz Wintereinbruch: Derzeit 5 Eier in Mathilde’s Nest

Ihr dichtes Federkleid sorgt stets für optimale Temperaturen in Saatkrähe Mathilde’s Nest. Der aktuelle Wintereinbruch dürfte daher keine negativen Folgen für das Brutgeschäft haben.

Derzeit umsorgt Mathilde 5 Eier in ihrem Nest.

Trotz Wintereinbruch: Derzeit 5 Eier in Mathilde's Nest

Live dabei – die Krähen-Webcam ist wieder online

Die Arbeitsgruppe “Live dabei” lädt im vierten Jahr in Folge dazu ein, per Web-Cam Gast zu sein bei der Brut eines Saatkrähenpaares. Ab sofort sind auf den Homepages des Schlosses Jever und der Projektpartner sowie auf einem Bildschirm im Fenster des linken Torhauses des Schlosses Aufnahmen aus dem Nest eines Saatkrähenpaares zu sehen, das sich in 22 m Höhe in einer der Eschen des Schlossparkes befindet.

Da Saatkrähenpaare ein Leben lang zusammenbleiben und auch eine große Nistplatztreue zeigen, ist es durchaus möglich, dass das diesjährige Brutpaar noch dasselbe ist wie beim Start des Projektes 2019. Beweisen lässt sich das allerdings nicht, da die Vögel nicht markiert sind. Trotzdem bleibt es auch in diesem Jahr bei dem Namen “Mathilde”, der dem Weibchen der ersten gefilmten Brut gegeben wurde.

Mit jeweils über 12.000 Klicks war das Projekt in den Vorjahren sehr erfolgreich, entsprechend groß war die Motivation, als die Kamera am 11. Februar für die diesjährige Brutsaison startklar gemacht wurde. Doch die heftigen Stürme der Folgetage machten zunächst einen Strich durch die Rechnung. Die Kamera verschob sich und musste am 25. Februar neu ausgerichtet werden.

Die Firma Braukmann Baumpflege aus Rastede unterstützte diese Aktionen durch die Bereitstellung von Mitarbeitern und einer Hubbühne; die Firma Stadtlander aus Zetel sorgte für die elektronische und digitale Infastruktur.

Doch als die Kamera wieder lief, zeigte sich am 26.2. eine überraschende Entwicklung: Das bereits weitgehend fertig gestellte Nest war verschwunden. Offensichtlich hatten andere Brutpaare aus der Kolonie es abgeräumt, um sich selbst ohne großen Aufwand Nistmaterial zu verschaffen.

“Mathilde” und ihr Partner ließen sich dadurch nicht entmutigen und haben inzwischen damit begonnen, ein neues Nest herzurichten. Diese Bauaktivitäten kann man jetzt direkt über die Kamera verfolgen, ab Mitte März liegt dann vielleicht schon das erste Ei im Nest. Sobald das Brutgeschäft beginnt, übernimmt allein das Männchen die Versorgung der Partnerin und später des Nachwuchses mit Nahrung. Etwa ab Mitte Mai werden die Jungen dann flügge sein.

Der Arbeitsgruppe “Live dabei” gehören das Schlossmuseum Jever, das mobile Umweltbildungsprojekt MOBILUM des NABU Niedersachsen, die Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur-und Umweltschutz Jever, WAU, der NABU “Jever und umzu” sowie der Landkreis Friesland an.

Links:
NABU Niedersachsen: www.niedersachsen.nabu.de
Schlossmuseum Jever: www.schlossmuseum.de
WAU: www.wau-jever.de

Brutsaison 2021 im Saatkrähen-Nest beendet

Drei Jungtiere werden flügge, Live-Stream wurde 35.700 mal angeklickt

Im dritten Jahr in Folge übertrug die über einem Nest der Saatkrähenkolonie des Jeverschen Schlossparks installierte Kamera Live-Aufnahmen des Brutgeschäftes der “Mathilde” genannten Saatkrähe. Wie bereits in den Vorjahren wurde dieses Angebot intensiv angenommen, der Live-Stream wurde in diesem Frühjahr über die Homepages der beteiligten Partner insgesamt rund 35.000mal angeklickt.

Zunächst begann diese Saison nicht optimal, berichtet Petra Walentowitz, Initiatorin des Projektes: “Anfang März verrutschen Kamera und Nest während eines heftigen Sturmes. Es konnte jedoch glücklicherweise alles wieder zurechtgerückt werden. Dadurch befand sich die Kamera in diesem Jahr in unmittelbarer Nähe des Nestes, so dass sich das Brutgeschehen aus besonders kurzer Distanz beobachten ließ.”

Auf diese Weise konnte beobachtet werden, wie nach der Fertigstellung des Nestes ab dem 19. März zunächst ein erstes Gelege aus drei Eiern entstand, das jedoch verloren ging. Anfang April legte “Mathilde” daraufhin fünf Eier nach, aus denen nach geduldiger Brut zwischen dem 19. und 21. April drei Küken schlüpften. Dank der intensiven Pflege und Fütterung durch die Elternvögel entwickelten sie sich prächtig. Im Alter von knapp fünf Wochen, waren sie schließlich flügge und verließen in der letzten Woche (25. Mai) das Nest, nachdem sie zuvor probehalber Ausflüge in die Zweige der Nestumgebung unternommen hatten.

“Dadurch, dass uns die Daten und Aufnahmen auch der letzten Jahre zur Verfügung stehen, haben wir nun sehr interessante Vergleichsmöglichkeiten”, berichtet Werner Menke, Naturschutzbeauftragter des Landkreises Friesland und WAU-Vorsitzender. “In diesem Jahr beispielsweise flogen die Jungvögel 8 bzw. 14 Tage später aus als in den beiden Vorjahren. Mittlerweile verfügen wir über umfangreiches Datenmaterial über das Verhalten der Vögel und die verschiedenen Brutsaisons, das immer wieder neue und erstaunliche Erkenntnisse liefert. Dieses könnte zum Beispiel im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit ausgewertet werden”.

Um auch weitere Tierarten des Schlossparkes kennenzulernen, installierte die Arbeitsgruppe “Live dabei”, dem neben dem Schlossmuseum Jever, die Mobile Umweltbildung-MOBILUM, die Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz WAU, der NABU Jever und umzu sowie der Landkreis Friesland angehören, zwei weitere Kameras über einem Rauchschwalbennest sowie in einem Schleiereulen-Nistkasten im Eulenturm des Schlosses. “Bis diese Kameras geschaltet werden, müssen wir uns jedoch wohl noch etwas gedulden”, so Antje Sander, Schlossmuseum Jever. “Das Rauchschwalbennest wurde bisher leider noch nicht bezogen, und in den Schleiereulen-Nistkasten zog zunächst eine Dohlenfamilie ein”.

Neues aus dem Nest

Im Schlossgarten von Jever lohnt sich ein erneuter Blick in die Wipfel, denn das Brutgeschäft der Saatkrähe „Mathilde“ nimmt Fahrt auf und man kann wieder „Live dabei“ sein.

Nach ausdauerndem Brüten, hat sich das Nestgeschehen nun weiterentwickelt. Am Sonntagvormittag ist das erste Küken geschlüpft. Die leere Eierschale wurde sorgfältig aus dem Nest geräumt und auf dem Rand aus Zweigen abgelegt. Vorerst sieht man nichts von dem kleinen Küken, doch nur eine halbe Stunde später steht die erste Fütterung an und man kann einen Blick auf die frisch geschlüpfte Saatkrähe erhaschen. Beinahe stündlich wird das Küken nun mit Nahrung versorgt. Bei dieser handelt es sich vorrangig um Regenwürmer. Man kann jetzt verfolgen, wie der Partner von Mathilde mit gefülltem Kropf auf dem Nestrand landet und zuerst Mathilde mit Nahrung gefüttert wird und dann das Küken. Dieses bleibt jedoch nicht lange allein im Nest.

In der Nacht zum Montag schlüpft der zweite Nachwuchs aus dem Ei, an das sich das erste Küken zuvor geschmiegt hatte. Jevers Saatkrähe hatte während der Nacht vom 15. auf den 16. März ihr erstes Ei abgelegt. Am Tag darauf folgte das zweite Ei. Am Abend des 18. März geschah Mathilde dann ein Missgeschik. Ein drittes Ei, das erst kurz vorher gelegt worden sein musste, zerbrach, als sie es unter sich wenden wollte. Und auch einige Tage später zerbrach ein weiteres Ei, das als „neues drittes Ei“ am 22. März hinzugekommen war. Nachdem sie jeweils die Nährstoffe aus den Eiern aufgenommen und die Schalen aus dem Nest entfernt hatte, ging der Alltag in den Wipfeln weiter. Mathilde saß von da an auf den zwei, ihr verbliebenen Eiern.

Und nun ist es endlich soweit. Die Küken sind geschlüpft und Mathildes Partner versorgt jetzt drei Nestbewohner. Während Mathilde die Küken schützt, indem sie die beiden unter ihre Flügel nimmt und wärmt, geht ihr Partner, wie auch schon im Laufe der Brutzeit, auf Nahrungssuche. Doch die gerade jetzt, in der Aufzucht so wichtigen Regenwürmer, sind zu dieser Trockenheit, die momentan herrscht, schwer zu finden. Unter erschwerten Bedingungen müssen die Saatkrähen nun für die Küken sorgen.

Wer Mathilde und ihre kleine Familie beobachten und verfolgen möchte, wie es sich in den Wipfeln weiterentwickelt, kann dies am Torhaus des Schlossmuseum Jever tun, oder auf den Websites des ↑ NABU Niedersachsens ↑, der ↑ WAU ↑ oder des Schlossmuseums, nun auch in verbesserter Qualität.

Bilder von der Sicht ins Nest (Bildautorin: Renja Popken):

Weitere Clips aus der Brutzeit 2020 (Bildautorin: Renja Popken):

Live dabei: eindrucksvolles Video von Saatkrähe “Mathilde”

Live dabei
Die Serie “Live dabei” soll mittels Webcams im Schlosspark dazu beitragen, dass die Bewohner des Schlosses und des Schlossparks aus ganz neuen, sehr nahen Perspektiven beobachtet und kennengelernt werden können.

Im letzten Sommer konnten zahlreiche “Fans” die Saatkrähe “Mathilde” und ihren Partner bei der Aufzucht ihres Nachwuchses beobachten und ihren Alltag live miterleben. Der Filmdesigner Basil Mansour hat die spannendsten Momente zu einem eindrucksvollen Video verarbeitet.

Auch in diesem Jahr wird “Live dabei” es möglich machen, bestimmte Tierarten im Schlosspark live zu beobachten. Derzeit werden im Park und im Schloss die nötigen Vorbereitungen dafür getroffen.

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Die Krähen-Webcam ist offline – im nächsten Jahr geht es mit einer anderen Tierart weiter

Nachdem die Nestlingszeit der beiden Küken von “Saatkrähe Mathilde” beendet ist, wurde die Krähen-Webcam auf der Homepage des Schlossmuseums deaktiviert. Die Saatkrähen-Webcam bildete den Auftakt zur Serie “Live dabei”, durch die zukünftig auch in den folgenden Jahren weitere Tierarten live vorgestellt werden sollen, die im und am Schlosspark und Schloss Jever leben. Die Webcam lädt jeweils dazu ein, die Bewohner des Schlosses und Schlossparkes aus neuen, sehr nahen Perspektiven zu beobachten und kennenzulernen.

Während der Brutzeit herrschte im Nest von “Saatkrähe Mathilde” ein reges Treiben:

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