Ausstellung “80 Jahre nach dem NS-Pogrom – die Synagoge von Jever und ihre Zersörung im Jahre 1938” im Gröschlerhaus

Blick in die Ausstellung im Gröschlerhaus
Blick in die Ausstellung im Gröschlerhaus
Die über Fußbodenfenster einsehbare Keller-Mikwe
Die über Fußbodenfenster einsehbare Keller-Mikwe

Im November 1938 zerstörten die Nationalsozialisten die Synagoge, plünderten die Wohnungen der jüdischen Einwohner und verschleppten die jüdischen Männer in das KZ Sachsenhausen. Fotos und Dokumente zeigen, warum die 1880 erbaute Synagoge von Jever als die schönste zwischen Weser und Ems galt, und stellen die einst stolze Gemeinde vor, die im Pogrom von 1938 ihr Ende fand.

Rund 40 Schautafeln, Medienstationen und Vitrinen gegen einen Einblick in die Vergangenheit und in die Geschichte der Erinnerung seit der Befreiung vom Nationalsozialismus.

In einem Gebäude, das 1954 auf den Grundmauern der 1938 zerstörten Synagoge errichtet wurde, wird gleichzeitig das alte Gotteshaus fragmentarisch sichtbar. Die Zerstörung, der nur der Schulanbau und die Mikwe im Keller entkamen, wird mit den beim Umbau gefundenen Artefakten und den Räumen des GröschlerHaus selbst in einen Zusammenhang gestellt. Die Mikwe ist durch Fußbodenfenster sichtbar, der Abdruck eines archäologischen Grabungshorizonts zeigt die beim Umbau gefundenen Artefakte wie Bodenfliesen, Gesimse und verkohlte Holzreste.

Der 1938 erhalten gebliebene Schulanbau ist ebenfalls Bestandteil der Ausstellung. Jüdische Zeitzeugen schildern in Audio-Interviews (aufgenommen 1984) die Gewalttaten der jeverschen NS-Aktivisten. Die jüdische Emanzipation, der nationalsozialistischen Terror und die heutige Erinnerungsarbeit bilden den Rahmen der Ausstellung.

Die Ausstellung wurde vom Arbeitskreis Gröschlerhaus erarbeitet und vom Schlossmuseum Jever und der Initiative erinnerungsorte-friesland.de ermöglicht.

Zur Ausstellung erscheint:
Hartmut Peters: Die Synagoge von Jever, der Progrom von 1938 und der lange Weg der Erinnerung. Jever 2018, 52. S. (Schriften zur Geschichte des Nationalsozialismus und der Juden im Landkreis Friesland – Nr. 4) Unkostenbeitrag 5,- €

Bis zum 30. November 2108 regelmäßige Öffnungszeiten:
Dienstag 10 – 12 Uhr
Donnerstag 16 – 18:30 Uhr
Freitag 10 – 12 Ihr
sowie weitere Öffnungszeiten oder Führungen nach Anfrage über info@groeschlerhaus.eu, 04461-964426 oder 04461-969350.

Weitere Informationen: ↑ Gröschlerhaus – Zentrum für Jüdische Geschichte und Zeitgeschichte der Region Friesland / Wilhelmshaven

8. März 1943: Deportation der Zeteler Familie Frank nach Auschwitz – Gemeinsame Gedenkstunde am 8. März 2018

Aus Anlass der Deportation der Zeteler Familie Frank nach Auschwitz am 8. März 1943 findet am 8. März 2018 um 17 Uhr eine gemeinsame Gedenkstunde im Schulmuseum Zetel-Bohlenbergerfeld (Wehdestraße 97) statt.

Es sprechen:
Hans Begerow – Leiter der Politikredaktion der Nordwest-Zeitung
Reinhard Onnen-Lübben – Landkreis Friesland
Hartmut Peters – Arbeitskreis GröschlerHaus
Antje Sander – Schlossmuseum Jever
Menni Christel Schwarz – Freundeskreis für Sinti und Roma Oldenburg

Es musizieren: Sinti Swing Oldenburg.

Weitere Informationen:

Der ehemalige Wohnort der Familie Frank in Zetel ist ein Erinnerungsort im Rahmen der Initiative “Erinnerungsorte Friesland”.

Weitere Informationen im Gröschlerhaus: ↑ www.groeschlerhaus.eu/erinnerungsorte/zetel-die-in-auschwitz-ermordete-sinti-familie-frank/